Globale Krisen, Fachkräftemangel, voranschreitende Digitalisierung – die Geschäftswelt entwickelt sich immer schneller und stellt neue Anforderungen an Unternehmen und Mitarbeitende. Die Masterplan Studie 2024 „Upskilling für die Zukunft“ liefert nun spannende Einblicke dazu, welche L&D-Herausforderungen DACH-Unternehmen erwarten und wie sie auf die Trends und Entwicklungen im L&D und Upskilling reagieren (sollten).
Wie sichern Personalabteilungen die Zukunftsfähigkeit ihres Unternehmens? Mit welchen Mitteln stärken sie die Mitarbeiterbindung und beugen dem Fachkräftemangel vor? Und ganz wichtig: Wo sehen sie sich in Zukunft?
Gemeinsam mit der Quadriga Hochschule Berlin hat Masterplan untersucht, wie es um den Status Quo und die Bedarfe bei der Personalentwicklung im DACH-Raum steht und wie zukunftsfähig Mitarbeitende und Unternehmen für die Zukunft aufgestellt sind.
Schauen wir uns die zentralen Ergebnisse der Studie an.
Status Quo: Mitarbeitende nur unzureichend vorbereitet
Laut den Studienergebnissen sehen sich Unternehmen derzeit noch nicht gewappnet für die Geschäftswelt von morgen:
68 % der befragten Führungskräfte und Personaler:innen sind besorgt, dass ihre Belegschaft schlecht bis mittelmäßig auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet ist.
Bei Großunternehmen mit mehr als 2.000 Mitarbeitenden sind es sogar 78 %!
Top-Herausforderungen für L&D: Zeit- und Ressourcenmangel ganz vorne
Angesichts des rasanten Wandels in der Arbeitswelt müssen Unternehmen also immer öfter und schneller auf neue Technologien und Trends reagieren. Besonders für die Personalentwicklung entstehen dadurch neue Herausforderungen.
Laut den Befragten dominieren auf Unternehmensebene Fach- und Arbeitskräftemangel (83 %) vor Mitarbeitendenbindung (58 %), Digitalisierung (53 %) und globalen Krisen (34 %).
Spitzenreiter der größten Herausforderungen bei der Weiterbildung ist der Zeitmangel bei den Mitarbeitenden (55 %), knapp gefolgt von fehlendem/zu wenig Verständnis über zukunftsrelevante Fähigkeiten (49 %) und Ressourcenmangel (41 %).
Upskilling-Trends: Weniger Investitionen, mehr Bewusstsein
Obwohl Probleme wie Zeit- und Ressourcenmangel bekannt sind, stagniert das Weiterbildungsbudget in 2024 größtenteils (59 %).
Nur in jedem vierten Unternehmen wird es erhöht (23 %), in einem Viertel der Großunternehmen mit mehr als 2.000 Mitarbeitenden (26 %) sogar gekürzt.
Die Expert:innen aus Wirtschaft und Wissenschaft sind sich dennoch einig, dass der Stellenwert von Corporate Learning außerordentlich wichtig ist und zukünftig steigen sollte.
„Lernen ist ein Enabler für Business-Performance. Die Personalentwicklung ist deshalb nicht nur Angebotslieferant, sondern entwickelt Unternehmensstrukturen aktiv mit. Skills sind dabei die Währung, die alle Abteilungen miteinander verbindet und in die es zu investieren gilt.“
Tatevik Mkrtchyan, Competence & Leadership, IKEA Deutschland
„Kernelement jeglicher Transformation ist kontinuierliches Lernen. Gerade jetzt im Zeitalter von KI, wo die Veränderungsgeschwindigkeiten noch größer sind, gilt es, genau diese Haltung zu fördern, wissbegierig zu machen und dann die richtigen Lehrinhalte anzubieten.“
Alexander Birken, CEO, Otto Group
„Es braucht eine Kehrtwende weg vom Gießkannenprinzip hin zu einer hohen Professionalität. Und zwar bei der Identifikation individueller Kompetenz- und Anforderungsprofile einzelner Mitarbeitenden, der Konzeption personalisierter Entwicklungspfade und der Evaluation von Weiterentwicklung.“
Prof. Dr. Jutta Rump, Leiterin, Institut für Beschäftigung und Employability (IBE)
Auch die weiteren Ergebnisse der Studie legen nahe, in effiziente Weiterbildungsstrategien und -infrastrukturen zu investieren, die eine bedarfsgerechte, skalierbare und zugleich kosteneffiziente Personalentwicklung sicherstellen und zeigt entsprechende Perspektiven auf.
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Fähigkeiten, die in Zukunft alle brauchen: Power Skills
Was genau müssen Mitarbeitende heute nun aber lernen, damit sie die Probleme von morgen lösen können?
Masterplan hat die für Schüler:innen notwendigen Fähigkeiten für das 21. Jahrhundert aus dem Battle for Kids P21 Rahmen auf die Geschäftswelt übertragen.
Das Ergebnis sind sieben universelle Fähigkeiten, die Mitarbeitenden heute und in Zukunft rollenunabhängig benötigen, um neue Herausforderungen zu meistern und zukunftsfähig zu bleiben: Power Skills.
„In einer sich ständig wandelnden Welt wird kontinuierliches Lernen zur Grundlage für erfolgreiche Transformationen. Denn die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen ist abhängig von den Zukunftsfähigkeiten ihrer Mitarbeitenden – und dazu zählen vor allem universelle ,Power Skills’, wie Digitalkompetenz, Führung und Kommunikation.”
Stefan Peukert, CEO, Masterplan.com
Unternehmen schätzen die Ausprägungen der Power Skills ihrer Mitarbeitenden aktuell größtenteils mittelmäßig ein. Besonders bei Fähigkeiten wie Zusammenarbeit und Führung, Digitalkompetenzen und Kommunikation klafft eine Skill Gap zwischen angegebener Relevanz und tatsächlicher Ausprägung.
Die viel benötigten Digitalkompetenzen sind nur laut 30 % der Befragten im eigenen Unternehmen stark ausgeprägt. Genauso sind die als wichtig angesehenen Fähigkeiten in der Zusammenarbeit und Führung nur laut 21 % ausreichend vorhanden. Schlusslicht bildet das globale Bewusstsein mit lediglich 16 %.
Masterplan Studie 2024: Upskilling für die Zukunft
Rund 250 Führungskräfte und Professionals aus dem Bereich Personalmanagement nahmen an der Umfrage von Masterplan und der Quadriga Hochschule Berlin teil.
Die vollständige Studie ist kostenlos zum Download verfügbar und liefert wertvolle Einblicke aus der L&D-Praxis kleiner bis großer DACH-Unternehmen.
Neben den dargestellten Ergebnissen klärt die Masterplan Studie im Detail darüber auf,
- mit welchen Herausforderungen sich DACH-Unternehmen in 2024 konfrontiert sehen,
- wie gut Mitarbeitende auf aktuelle und künftige Transformationen vorbereitet sind,
- was effizienten Weiterbildungen in DACH-Unternehmen im Weg steht,
- auf welche Kompetenzen es in Zukunft für alle Mitarbeitenden ankommt und
- wie und mit welchen Metriken Weiterbildungsmaßnahmen gemessen werden.